Migrationsstadt

Stadtgeschichte ist Migrationsgeschichte. Das ist auch in Eisenhüttenstadt erkennbar. Ein Ort, der geprägt ist durch Fluchtbewegungen aus den ehemaligen Ostgebieten Deutschlands, Binnenzuwanderung im Zuge der Erbauung der Planstadt, Zuzug von Vertragsarbeiter:innen, Abwanderung in den beginnenden 1990er Jahren und in den letzten Jahren durch erhöhte Zahlen an Kriegsgeflüchteten. Wie prägt die Migration von Menschen – und Tieren – den Ort? Mit welchen Worten lässt sich Eisenhüttenstadt beschreiben? Die Schüler:innen gingen diesen und weiteren Fragen in sechs Monaten Recherche, Familieninterviews und Selbstbefragung im Rahmen eines Seminarkurses auf die Spur.

In mehreren Unterrichtseinheiten erkundeten Schüler:innen der Gesamtschule 3 die Migrationsgeschichte Eisenhüttenstadts unter Betrachtung der Familiengeschichten der Schüler:innen. Gemeinsam mit der Medienkünstlerin Judica Albrecht entstanden Hörstationen, in denen die Schüler:innen IHR Eisenhüttenstadt vorstellen und auf künstlerische Weise mit der eigenen Biografie und Familiengeschichte verbinden. In der ersten Phase wurden biografische Interviews angeleitet und vorbereitet. In der zweiten Phase haben die Schüler:innen das gesammelte Wissen zur Migrationsgeschichte ihrer Familien und der Stadt gemeinsam für die Hörstationen festgehalten. In der dritten Phase wurden die erarbeiteten Hörstationen digital veröffentlich und bei der Veröffentlichungsveranstaltung am 19. August im Club Marchwitza präsentiert.

Entstanden ist ein sehr persönlicher Audiowalk durch Eisenhüttenstadt und Umgebung. Vielstimmig überlagern sich darin Geschichten vom Kommen und Gehen, von Aufbruch und Stillstand, Zukunftsvisionen und Erinnerungen.