Koi-Kind
Ein kinderloses älteres Ehepaar wünscht sich sehnlichst ein Kind. Während eines tobenden Sturms wird es Ihnen von einer wilden Welle geschenkt. Sie pflegen das Kind liebevoll, aber es wächst nicht.
Erst als ein wundersamer Koi-Karpfen das Kind in die Tiefe entführt und es im Kampf mit den Elementen seinen eigenen Willen entdeckt, ist der Bann gebrochen.
Mit der Inszenierung wird eine alte, japanische Legende aufgegriffen, die Prüfungen und Mut, das Entstehen von Selbsterkenntnis und Selbstbewusstsein, mithin den Aufbruch eines Kindes, sein ‚erwachsen werden‘ beschreibt.
Mit Mitteln des japanischen Theaters, des Objekttheaters und des Figurentheaters wird das Stück als ‚erzählendes Spiel‘ entwickelt.
Die Figur, welche die Geschichte erzählt und spielt ist eine Postbotin, die mit ihrem gelben Postfahrrad auf die Bühne rollt. Wichtig ist ein Brief, dessen Adresse sie nicht lesen kann.
Briefe schreiben, eine Adresse an der richtigen Stelle anbringen, eine Briefmarke aufkleben, sich entscheiden, was mitgeteilt werden soll, und dies dann auf ein kleines Stück weißes Papier malen oder schreiben: all das ist Thema des sich an das Stück anschließenden Austauschs mit den Kindern. Eine von einem Künstler für das Stück gestaltete Postkarte wird Anlass, um selbst jemandem zu schreiben, oder wenn sie des Schreibens nicht mächtig sind, zu zeichnen, vielleicht ihren Namen dazu zu schreiben. In Zeiten von messenger-Diensten und der nachlassenden Lese- und Schreibfähigkeit bietet dies eine Möglichkeit, sich mit analogem Schreiben und der wunderbaren Form des Postkarten- oder Briefeschreibens zu beschäftigen. Am Ende dieser kleinen Aktion nehmen die Kinder ihre Postkarte mit nach Hause.
Dauer: 45min
Ein Theaterworkshop im Anschluss an die Aufführung ist möglich.